Taupo / Tongariro-Nationalpark

Fr. 13.03.2015
Schon bei der Ankunft war die Bootsanlegestelle am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands, zu sehen. Im Blackcurrant Backpackers traf ich gleich den kanadischen Motorradfahrer Lawrence. Später ging ich an den schönen See.

Ufer des Lake Taupo
Ufer des Lake Taupo

Über die Bootsanlegestelle ging ich zurück. Im Hostel saß ich zum und lange nach dem Sonnenuntergang mit Lawrence, der Dänin Ane, dem Schweden Jonathan und den Deutschen Jonas und Manuel auf dem Balkon zusammen.

Sa. 14.03.2014
Mein Vorhaben den Mount Ngauruhoe zu erklimmen, scheiterte am überpünktlichen Bus, den ich verpasste, sehr ärgerlich früh um halb 6. Glücklicherweise konnte ich die Tour auf den nächsten Tag verschieben, für den auch noch gutes Wetter angesagt war. Nach dem Aufstehen erfuhr ich von der 4:0-Niederlage des VfB und dem drohenden Abstieg. Dann war es aber ein entspannter sonniger Tag in Taupo.

Vor der Bootsanlegestelle am Lake Taupo
Vor der Bootsanlegestelle am Lake Taupo

Über den See konnte ich zu meinem ursprünglich angesteuerten Ziel sehen.

Lake Taupo mit den Bergen des Tongariro-Nationalparks im Hintergrund
Lake Taupo mit den Bergen des Tongariro-Nationalparks im Hintergrund

Ich nahm mir Zeit zum Weiterplanen meiner Reise, zum Ausruhen und für meinen Blog. Am Abend briet ich mir ein neuseeländisches Tarakihi-Filet und unterhielt mich mit Jonas und Manuel.

So. 15.03.2015
Dieses Mal war ich früh genug für den wieder überpünktlichen Bus da, wurde namentlich notiert und in der Dunkelheit zum gut 1,5 Busstunden entfernten und auf 1130 Meter hoch gelegenen Mangatepopo-Parkplatz gefahren. Das sogenannte Tongariro Alpine Crossing durch die Vulkanlandschaft am Mount Ngauruhoe vorbei, bekannt als Schicksalsberg aus den Herr-der-Ringe-Filmen, hatte den 760 m hohen Ketetahi-Parkplatz als Endpunkt und sollte ca. 6,5 Stunden für die 19,4 Kilometer dauern. Insgeheim hatte ich vor, auch den Nebenpfad zum Mount Ngauruhoe zu erklimmen, um in den Krater zu schauen. Als der Bus um 7 Uhr am Startpunkt ankam, war es windig und kalt, aber in der Morgendämmerung waren die nahen Berge schwarz umrandet unter nahezu wolkenlosem aufhellendem Himmel zu sehen. In einer Stunde waren bereits 250 gemütliche Höhenmeter zu den Soda Springs gemacht. Der Kegelstumpf des Ngauruhoe wurde immer mehr vom Sonnenlicht bestrahlt und nach dem Devil’s Staircase stand ich zu dessen Füßen auf 1600 Metern Höhe.

Tongariro-Nationalpark: Vor dem Anstieg zum Mount Ngauruhoe
Tongariro-Nationalpark: Vor dem Anstieg zum Mount Ngauruhoe

Über Vulkanbrocken und -asche ging es steil nach oben.

Tongariro-Nationalpark: Anstieg des Mount Ngauruhoe
Tongariro-Nationalpark: Anstieg des Mount Ngauruhoe

Die Asche war so rutschig, dass ich zwei Schritte nach oben ging und einen wieder nach unten rutschte. Zudem versetzte mir der starke Wind das ein oder andere Mal den Fuß. Aber 90 Minuten war ich fast oben und ließ mich vom stellenweise austretenden Wasserdampf anziehen. So war ich an einer Spitze, aber noch nicht am Krater, konnte aber auf die umliegende Vulkanlandschaft und den höchsten Berg der Nordinsel, den 2797 m hohen Mount Ruapehu, blicken.

Tongariro-Nationalpark: Auf dem Mount Ngauruhoe mit dem Mount Ruapehu im Hintergrund
Tongariro-Nationalpark: Auf dem Mount Ngauruhoe mit dem Mount Ruapehu im Hintergrund

Auf dem Berg unterhielt ich mich mit anderen Wanderern und fand dann auch den besten Weg zur Krateröffnung.

Tongariro-Nationalpark: Krateröffnung des Mount Ngauruhoe
Tongariro-Nationalpark: Krateröffnung des Mount Ngauruhoe

Dort wurde ich vom Wind beinahe weggeblasen, konnte aber zwei Meter innerhalb des Kraters windgeschützt gehen.

Tongariro-Nationalpark: Am Krater des Mount Ngauruhoe
Tongariro-Nationalpark: Am Krater des Mount Ngauruhoe

Vor dem Abstieg blickte ich auf die vor mir liegende Strecke mit dem Blue Lake und auf den Lake Taupo in weiter Entfernung.

Tongariro-Nationalpark: Auf dem Mount Ngauruhoe vor der bevorstehenden Wegstrecke, dem Blue Lake und dem Lake Taupo
Tongariro-Nationalpark: Auf dem Mount Ngauruhoe vor der bevorstehenden Wegstrecke, dem Blue Lake und dem Lake Taupo

Hinunter ging es auf der Vulkanasche rutschend, wobei ich mehrfach auf den Hosenboden fiel und einmal knöcheltief in der Asche steckte. Doch ich kam früh genug wieder auf den Hauptweg, auf dem es spektakulär weiterging. Über das brache Land entlang des South Crater kam der knackige Anstieg zum 1886 Meter hohen Red Crater, der noch schöner war als der große Krater zuvor. Dahinter waren die smaragdgrünen Emerald Lakes zu sehen.

Tongariro-Nationalpark: Emerald Lakes
Tongariro-Nationalpark: Emerald Lakes

Auf der Höhe des Blue Lake waren rückwärts blickend der Red Crater und der Mount Ngauruhoe auf einer Linie.

Tongariro-Nationalpark: Vor dem Red Crater und dem Mount Ngauruhoe mit dem Mount Ruapehu im Hintergrund
Tongariro-Nationalpark: Vor dem Red Crater und dem Mount Ngauruhoe mit dem Mount Ruapehu im Hintergrund

Nach meiner Pause am Blue Lake war die Sonne hinter den hohen, wegen des starken Windes zerrissenen Wolken verschwunden. Ich befand mich im entfernten Einflussgebiet des verheerenden Zyklons Pam, der in diesen Tagen auf dem Pazifik wütete. Nun betrat ich die Gefahrenzone des aktiven Vulkans Te Maari, von dem Dampf aufstieg. Zudem waren wieder Vegetation, der Lake Rotoaira und in der Ferne der Lake Taupo zu sehen.

Tongariro-Nationalpark: Dampf des Te Maari sowie Lake Rotoaira und Lake Taupo
Tongariro-Nationalpark: Dampf des Te Maari sowie Lake Rotoaira und Lake Taupo

Nun waren noch 1000 Höhenmeter bergab zu bezwingen. Im mühsamen Zickzack ging es zur Hütte Ketetahi hinunter. Dahinter floss ein kleines Flüsschen.

Tongariro-Nationalpark: Flüsschen beim Abstieg zum Ketetahi-Parkplatz
Tongariro-Nationalpark: Flüsschen beim Abstieg zum Ketetahi-Parkplatz

Ab dann schloss ich mich einem deutschen Paar an und wir gingen den zum Schluss durch einen Wald führenden, nicht enden wollenden Abstieg in schnellstem Tempo hinunter. Völlig unscheinbar war plötzlich der Parkplatz zu sehen und die lange Wanderung geschafft. Im Bus nach Taupo war ich nicht der einzige Abgekämpfte. Beim Essen im Hostel traf ich Lena aus Bayern und Katharina aus Wangen. Zum Sonnenuntergang sah ich vom Hostelbalkon einen bunt gefärbten Himmel mit beeindruckender Sicht auf den Ort meiner Wanderung.

Abendliche Sicht auf die Berge des Tongariro-Nationalparks hinter dem rot schimmernden Lake Taupo
Abendliche Sicht auf die Berge des Tongariro-Nationalparks hinter dem rot schimmernden Lake Taupo

Kurz danach kam der angekündigte Regen. Passend zum Erklimmen des Schicksalsbergs schaute ich im Fernsehzimmer den ersten Herr-der-Ringe-Film mit, den Katharina fast komplett verschlief, und redete danach noch mit meinem deutschen Zimmerkollegen Alex.

Mo. 16.03.2015
Mein BBH-Telefonguthaben verwendete ich zu einem kurzen Telefonat mit meiner Schwester und verabschiedete mich zuletzt von der Schweriner Rezeptionistin. Im Zentrum stand mein Bus schon bereit und ich fuhr in einer einstündigen verregneten Fahrt nach Rotorua.

Ein Gedanke zu „Taupo / Tongariro-Nationalpark“

  1. LIeber Berthold, wie geht’s? Du scheinst glücklich zu zu sein. Wir bewundern deinen Mut und starken Willen. Die Landschaften sind breath-taking! Viel Glück und Ausdauer. Gosia und W ojtek.

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