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Ciudad del Este / Itaipú-Staudamm

Do. 23.04.2015
Der öffentliche Bus stand schnell im Stau vor der Grenze, aber plötzlich ging es doch ganz schnell über die Freundschaftsbrücke und ohne Kontrolle über die Grenze.

Auf der Freundschaftsbrücke über dem Río Paraná
Auf der Freundschaftsbrücke über dem Río Paraná

Auf der paraguayischen Seite standen Dutzende Motorradfahrer mit gelben Helmen Schlange, um nach Brasilien zu kommen. Der Ort wirkte deutlich ärmer, obwohl links und rechts der Hauptstraße riesige Einkaufsläden standen. Den auf der Internetkarte eingezeichneten städtischen Busbahnhof konnte ich nicht erblicken und so fuhr ich aus Versehen bis zum Fernbusbahnhof mit, wo ich Empanadas aß und eine Mutter mit zwei Kindern mit leicht zerfetzten Klamotten sah, wobei der Junge auch keine Schuhe trug. Ich wollte mit dem ordentlichen Bus zum gut 10 km entfernten Itaipú-Staudamm, fragte aber auch drei Taxifahrer nach dem Preis, aber so viel paraguayische Guaraní hatte ich nicht. Da ich keinen ordentlichen Bus fand und fast wieder bei den Taxis war, kam einer der drei Fahrer zu mir und machte mir ein erneutes Angebot und letztlich einigten wir uns auf den Geldbetrag, den ich dabei hatte, was für ihn fast an der Schmerzgrenze war. Freundlich erzählte er mir, wo wir vorbeifuhren und freute sich über seinen deutschen Passagier. Am Besucherzentrum wollte er gleich das ganze Geld, obwohl die Rückfahrt auch dazugehörte. So einigten wir uns am Ende auf die Hälfte. Beim Eingang musste ich mich mit dem Reisepass ausweisen und der Taxifahrer kam zunächst mit, weil er hier wohl auch noch nie war. So machten wir Fotos voneinander.

Im Besucherzentrum in Itaipú
Im Besucherzentrum in Itaipú

Dann ging er für ein Schläfchen zurück ins Taxi. Ein Kleinwüchsiger ließ zwei Filme über die Entstehung und den Nutzen des Staudamms und Wasserkraftwerks laufen und eine Touristenführerin begleitete unsere Touristengruppe im Bus. Viel der spanischen Erklärungen konnte auch leider nicht verstehen, aber wir fuhren an riesigen Umspannwerken und Stromkabeln vorbei zu den Schotten des Staudamms. Von dort konnte ich auf den Grenzfluss und die Grenzstädte blicken.

Der Río Paraná sowie Foz do Iguaçu links und Ciudad del Este rechts
Der Río Paraná sowie Foz do Iguaçu links und Ciudad del Este rechts

Noch beeindruckender waren die riesigen Schotten selbst und der riesige, aber immer noch etwas entfernte Staudamm.

Am Itaipú-Staudamm auf der Seite des Río Paraná
Am Itaipú-Staudamm auf der Seite des Río Paraná

Unterirdisch ging es an den Staudamm und wir standen vor der riesigen Staumauer, aber es war kaum zu glauben, dass sich dahinter Unmengen an Wasser befanden.

Kleiner Teil der gigantischen Staumauer
Kleiner Teil der gigantischen Staumauer

Hier war ein kleines Informationszentrum mit technischen Daten und Bildern.

Foto vom ganzen Gelände bei geöffneten Schotten
Foto vom ganzen Gelände bei geöffneten Schotten

Dann fuhren wir auf die Staumauer und ich konnte rechts den Stausee und links das Flusstal sehen.

Auf der Staumauer (links der Río Paraná und rechts der Itaipú-Stausee)
Auf der Staumauer (links der Río Paraná und rechts der Itaipú-Stausee)

Leider hielten wir hier auf der brasilianischen Seite des Paraná nicht an und es ging auch insgesamt wieder zügig zurück.

Staumauer und Río Paraná
Staumauer und Río Paraná

Mein Taxifahrer kam mir von seinem Parkplatz schon entgegengefahren und brachte mich zuverlässig ins Zentrum und ich beschloss, ihm zusätzlich brasilianische Real zu geben, die er schnell wegpackte, mir aber noch seine Visitenkarte gab: Sergio Amarilla. Da ich noch zwei Grenzen überqueren wollte, ließ ich das günstige Shopping ausfallen und stieg sofort in den nächsten Bus nach Brasilien. Von hier aus warf ich einen letzten Blick auf die Einkaufsläden.

Einkaufsbunker und einheimische Motorradfahrer in Ciudad del Este
Einkaufsbunker und einheimische Motorradfahrer in Ciudad del Este

Tatsächlich ging’s ohne Probleme und Passkontrolle über die Grenze und die Freundschaftsbrücke und ich hatte vor meiner Weiterfahrt nach Argentinien sogar noch Zeit zum Essen. Auf den Bus ins argentinische Puerto Iguazu musste ich lange warten, dafür war die Fahrt kurz und die Grenzkontrolle kein Problem.