Mount Taranaki / Te Kuiti / Waitomo-Glühwurmhöhlen

Mi. 11.03.2015
Dort ging es tatsächlich schneller und es nahm mich der aus Melbourne ausgewanderte Dave ein ordentliches Stück mit. Dabei zeigte er mir im Vorbeifahren die riesige Molkerei, in der er früher gearbeitet hatte. Kurz vor dem Städtchen Eltham ließ er mich raus. Von hier konnte ich über grüne Wiesen, Schaf- und Kuhherden zur wolkenbedeckten Spitze des Mount Taranaki sehen.

In der Nähe des Orts Eltham
In der Nähe des Orts Eltham

Nach einem längeren Marsch kam ich nahe des Ortseingangs von Eltham an eine Baustelle mit Platz zum Anhalten. Hier gabelte mich schnell ein indisches Touristenpaar mit Mietauto auf. Sie kommen aus Jaipur und betreiben dort ein Bed & Breakfast. Als wir immer näher an den Mount Taranaki kamen, verschwanden die Wolken mehr und mehr, bis der Vulkan ganz zu sehen war.

Blick auf den Mount Taranaki zwischen Stratford und Inglewood
Blick auf den Mount Taranaki zwischen Stratford und Inglewood

Da die beiden ihre Unterkunft östlich von New Plymouth hatten, kamen wir nicht in die Stadt rein und ich war schon auf der richtigen Seite des Stadtrandes um Richtung Waitomo weiterzutrampen. Mit der Option nach New Plymouth zurückzukehren, versuchte ich dies in der heißen Sonne stehend. Ich wollte fast schon aufgeben, doch dann wurde ich von einem Ruhe ausstrahlenden jungen Mann ein kleines Stück nach Waitara mitgenommen. Wieder musste ich lange warten und es waren 90 Minuten seit dem Abschied von dem indischen Paar vergangen. Lieber wäre ich am Meeresufer von New Plymouth gewesen anstatt erfolglos am Straßenrand zu stehen. Dann hielten Helen und ihr Sohn Shane. Shane begrüßte mich gleich freundlich und Helen schlug vor, mir noch das sehenswerte Ufer von Onaero zu zeigen. Also machten wir diesen gemeinsamen Abstecher.

Am schwarzen eisenhaltigen Strand von Onaero
Am schwarzen eisenhaltigen Strand von Onaero

Vor unserem Abschied gab Shane noch seine Telefonnummer, damit ich im Falle eines Misserfolgs bei Ihnen übernachten könnte. An einer guten Stelle dauerte es nicht lange und es hielt Gordon an. Er hatte einen festen Händedruck, erzählte von seinen Kindern, eine Tochter ist FIFA-Schiedsrichterin, fuhr mich eine halbe Stunde weiter und bot mir ebenfalls an, dass ich, wenn ich nicht weiterkommen würde, mich bei seinem Bauernhof melden könne. So stand ich in einer schönen Landschaft an einer wenig befahrenen Straße.

Auf dem einsamen Land an der Mokau Road
Auf dem einsamen Land an der Mokau Road

Doch glücklicherweise hielt bald ein junges Paar. Nun waren es zu viele Namen, ich konnte mir ihre nicht mehr merken. Aber ich war ihnen sehr dankbar, denn sie nahmen mich in einer fast 90-minütigen Fahrt nach Te Kuiti mit, bis 16 km an die Glühwurmhöhlen heran. Die Fahrt war wunderschön, erst am Meer entlang, in das sich die Sonne langsam senkte, und dann in einer kurvigen Fahrt durch hügeliges, abwechslungsreiches Land. Da machte es mir auch nichts aus, dass die beiden ab und zu rauchten. Nun war es kurz vor der Dämmerung und die direkt bei den Höhlen liegende Unterkunft war voll, wie ich mir am Telefon sagen lassen musste. Ich war weit genug gekommen und zum Glück gab es leicht außerhalb von Te Kuiti das Casara Mesa Backpackers mit Abholservice und einem Bett für mich. So konnte ich in der Dämmerung am nördlichen Ortsrand warten und war nicht mehr auf anhaltende Autos angewiesen.

Am Ortsrand von Te Kuiti
Am Ortsrand von Te Kuiti

Hier holte mich die Schweizerin Uschi ab, die mit ihrem Partner Don das Backpackers betreibt. Am Ende kam ich auf dem Hügel oberhalb von Te Kuiti wunderschön einsam auf dem Land gelegen heraus. Ich bekam mein Bett und Infos zu Höhlentouren, so dass ich mich noch für den nächsten Tag zu einer anmelden konnte. In der Küche traf ich die drei Arbeiter, die seit längerer Zeit in Te Kuiti arbeiten und lustigerweise aus Whanganui, meinem heutigen Startort, kommen. Es waren die gleichaltrigen Paul und Leon und der Fast-Rentner Lenny. Leon bot mir vom von seiner Frau gebackenen Gemüsekuchen an und gab mir einen gekochten Maiskolben, von Lenny bekam ich Whisky-Cola in der Dose. Mein letztes Essen im Rucksack waren Nudeln, Käse und Thunfisch, was ich nach dem langen Tag alles aufaß. Dann setzte ich mich zu den dreien auf die Veranda, bekam noch mehr zum Trinken angeboten und unterhielt mich mit ihnen bis Mitternacht.

Do. 12.03.2015
Don fuhr mich nach Waitomo zum Start meiner Höhlentour. Dort fuhr der Guide Pete unsere siebenköpfige Gruppe über grünes hügeliges Land zur 8 km südlich liegenden Spellbound Glowworm Cave. Im leichten Regen ging’s zum Flüsschen und Einstieg hinunter, wo Pete für uns einen großen Aal anlockte. Mit Helm und Stirnlampe ging’s in die Höhle.

Eingang der Spellbound Glowworm Cave
Eingang der Spellbound Glowworm Cave

Bei Dunkelheit und ausgeknipstem Licht gab’s dann kleine Lichter wie an einem Sternenhimmel zu sehen, nur näher.

Glühwurmlichter in der Spellbound Glowworm Cave
Glühwurmlichter in der Spellbound Glowworm Cave

Pete zeigte uns, dass wie hellbraune Regenwürmer aussehende Larven dahinter stecken. Sie hängen klebrige Fäden hinunter und ziehen mit ihrem leuchtenden Körper ihre Beute an. Im Dunkeln war das schöner anzusehen und so sahen wir auf einem Schlauchboot fahrend noch viel mehr Lichter direkt über dem unterirdischen Wasser. Draußen gab es neben Schafen und Kalksteinfelsen eine Kaffeepause.

Kalksteinfelsen im Äußeren
Kalksteinfelsen im Äußeren

Unsere zweite Höhle war The Cave of the Spirit, eine Tropfsteinhöhle mit weniger Glühwurmen, aber manchen Spinnen und großen Kammern.

In der Cave of the Spirit
In der Cave of the Spirit

Besonders bemerkenswert waren gut erhaltene Überreste von in die Höhle gestürzten Tieren, zum Beispiel eines Moas, eines im 14. Jahrhundert ausgestorbenen Laufvogels.

Überreste eines Moas in der Cave of the Spirit
Überreste eines Moas in der Cave of the Spirit

Am Ende der Tour nahmen Ulrike und Gerd aus Hannover mich mit ihrem Mietsauto nach Te Kuiti, wo ich nach dem Einkauf und Regen den langen und steilen Weg zur Unterkunft zurückging. Als Paul, Leon und Lenny von der Arbeit zurückkamen, spielten sie tatsächlich Golf, wie sie am Vorabend sagten. Sie hatten einen Golfschläger und machten Abschläge Richtung Tal, wobei sie nur die schlecht geschlagenen Bälle wieder holen konnten. Dann zeigte sich ein wunderschöner Abendhimmel in dieser ländlichen Idylle.

Abendhimmel über Te Kuiti
Abendhimmel über Te Kuiti

In der Küche saßen wir mit der nach Neuseeland ausgewanderten Schottin Lorna und dem französischen Paar Elodie und Tony zusammen, wobei Lorna über ihre Eindrücke und Erfahrungen, positiver und negativer Art, mit den Maori erzählte.

Mit Tony, Elodie, Leon, Paul und Lenny in der Hostelküche
Mit Tony, Elodie, Leon, Paul und Lenny in der Hostelküche

Fr. 13.03.2015
Uschi fuhr mich ins Zentrum, wo ich auf meinen Bus wartete. Zu meiner Freude kam Paul kurz vor der Abfahrt des Busses vorbei und wollte noch meine Blog-Adresse. Der Bus fuhr über Hamilton mit Umsteigen und ich schlief die vier Stunden Fahrt fast durch.

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