Kuala Lumpur

Sa. 20.12.2014
Es blieb eine grüne Landschaft geprägt von Palmen- und Laubwäldern, bis wir den Stadtrand von Kuala Lumpur erreichten. Am Busbahnhof fand ich zunächst mein Gepäck im Stauraum des Busses nicht wieder. Es war auf die andere Seite gerutscht, die wegen eines Geländers nicht zu offenen war. Während ein netter älterer Mann aufpasste, dass die Klappe nicht geschlossen wird, kletterte ich ins Dunkle und fischte nach meinem Rucksack. Nach längerem Suchen fand ich den richtigen Ausgang und steuerte durch Chinatown direkt die von Jesús und Keiran empfohlene Unterkunft Travel Hub an. Es gab kein freies Bett im Schlafraum mehr, so bot mir der junge Einheimische mit Rastas für die erste der drei Nächte ein vergünstigtes Zweibettzimmer an. Dort sortierte ich nach langer Zeit meinen Verhau im Rucksack und es kam auch ein kleiner toter Käfer heraus. In der Jalan Sultan zwei Straßen weiter gab es eine Vielfalt an indischen, chinesischen und malaiischen Essensständen und Restaurants, wo ich mir eine Riesenportion gebratener Nudeln gönnte.

Chinatown
Chinatown

Im Hostel hatte die Rooftop Bar wegen Renovierungsarbeiten für Weihnachten geschlossen und so ergab es sich nicht, an diesem Samstag Abend mit anderen feiern zu gehen. Im eigenen Zimmer war’s sehr bequem und ich verfolgte den für den VfB torlosen Bundesliga-Spieltag.

So. 21.12.2014
Nach meinem Umzug in den Schlafraum ging ich mich mit meinem Wäschetütchen zur Wäscherei um die Ecke, wo ich mich nach langer Zeit mal wieder selbst um meine Wäsche kümmerte. Dann fand ich ein Internetcafé mit schneller Verbindung und brachte zu meiner Zufriedenheit die Bilder des Blogs auf den neuesten Stand. Dann kämpfte ich mich wenigstens einmal durch den Jalan-Petaling-Markt in Chinatown, auf dem zu dieser Tageszeit die Straße komplett mit Verkaufsständen vollgestellt war.

Eng aneinander gestellte Verkaufsstände im Jalan-Petaling-Markt
Eng aneinander gestellte Verkaufsstände im Jalan-Petaling-Markt

Mit einem Eis in der Hand war ich auf dem Rückweg zum Hostel. Plötzlich sprach mich ein Mädchen an und fragte mich, ob ich aus Kißlegg käme. Es war Sarah, die ich als kleines Mädchen von der Jugendarbeit kenne, aber ich hätte sie niemals wiedererkannt. Sie war mit ihrer Freundin Tanja hier im Urlaub, die gleich ein Bild von uns machte.

Zufälliges Zusammentreffen mit der ehemaligen Ministrantin Sarah aus Kißlegg
Zufälliges Zusammentreffen mit der ehemaligen Ministrantin Sarah aus Kißlegg

Als wäre das nicht schon genug Zufall gewesen, waren die beiden auch noch im gleichen Hostel. Zunächst gingen wir getrennte Wege. Ich hatte ein paar übrige Klamotten und insbesondere eine Sicherung meiner Fotos nach Kißlegg mitzugeben. Zu diesem Zweck erneut im Internetcafé stellte sich heraus, dass der Einheimische am Tresen lange in Deutschland, genauer in Bayern, gearbeitet hatte, was man auch hörte. Im Hostel traf ich Sarah und Tanja wieder und wir wollten den nächsten Tag – vor ihrem Heimflug am Abend – gemeinsam starten. Ich ging auf den Menara Kuala Lumpur (auch KL Tower genannt), von dem aus die Petronas Towers zu sehen waren.

Blick auf die Petronas Towers
Blick auf die Petronas Towers

Auf dem Rückweg blickte ich auf den Menara Kuala Lumpur zurück.

Menara Kuala Lumpur
Menara Kuala Lumpur

Beim Skype-Telefonat nach Hause hatte ich etwas zu erzählen. In einem chinesischen Restaurant ließ ich mir ein leckeres Gericht mit Huhn, Chili und Sojasoße geben und schaute in der Reggae Bar Bier trinkend das brisante Duell zwischen Liverpool und Arsenal.

Reggae Bar
Reggae Bar

Mo. 22.12.2014
Beim Frühstück traf ich Sarah und Tanja und wir stiegen gemeinsam in den Hop-on-hop-off-Bus für Touristen. Beim Nationalpalast (Istana Negara) sahen wir die Ablösung der Reiter-Wachen. Der Palast wurde 2011 in der Jalan Duta neu gebaut und ist Residenz des Wahlkönigs.

Mit Tanja und Sarah vor dem Portal des Nationalpalastes
Mit Tanja und Sarah vor dem Portal des Nationalpalastes

Beim Vogelpark im großen Botanischen Garten Perdana stiegen wir aus, fanden zielsicher den See und gingen über den Wildpark zurück.

Botanischer Garten Perdana
Botanischer Garten Perdana
Mit Tanja und Sarah im Wildpark
Mit Tanja und Sarah im Wildpark

Die Weiterfahrt konnten wir auf einem offenen Doppeldecker genießen. Besonders schön war der Merdeka Square mit dem Sultan-Abdul-Samad-Gebäude und dem Royal Selangor Club sowie die Skyline mit den Petronas Towers und dem Menara Kuala Lumpur.

Sultan-Abdul-Samad-Gebäude
Sultan-Abdul-Samad-Gebäude
Royal Selangor Club
Royal Selangor Club
Skyline
Skyline

Im Einkaufszentrum Suria KLCC zu Füßen der Petronas Towers konnten wir nach dem Mittagessen dem leckeren Geruch am Waffelstand nicht widerstehen.

Mit Tanja und Sarah beim Mittagessen
Mit Tanja und Sarah beim Mittagessen

Draußen regnete es jetzt, aber wir schlichen uns um die Ecke vor die Türme.

Mit Tanja und Sarah vor den Petronas Towers
Mit Tanja und Sarah vor den Petronas Towers

Zurück im Hostel hieß es Abschied nehmen, natürlich nicht ohne einen Eintrag in mein Büchlein. Während des schönen Tages mit schwäbischem Dialekt fühlte ich mich doch sehr heimisch, was vor dem diesjährigen Weihnachten ohne enge Vertraute eine angenehme Sache war. Als die beiden weg waren, schrieb ich fleißig Postkarten, wobei ich mit einem netten Paar aus Indonesiens Hauptstadt Jakarta unterhielt, das mit den zwei jugendlichen Kindern da war. Der Briefkasten war ein paar Straßen weiter und so tümmelte ich mich nochmal in Chinatown beim lockeren Burgerbrater, bei Fleischspießen und Bier und ging am dortigen Hindu-Tempel vorbei.

Hindu-Tempel Sri Mahamariamman
Hindu-Tempel Sri Mahamariamman

Im Hostel trank ich zu meinen Vorbereitungen auf die Ankunft in Perth ein Bier.

Di. 23.12.2014
Um Viertel vor 6 ging ich im Regen vom Hostel zum ersten Zug an der Haltestelle Pasar Seni und erntete erstaunte Blicke von den Einheimischen. Mit dem modernen Shuttlezug am Flughafen angekommen tauschte ich die übrigen malaysischen Ringgit in australische Dollar und Schokolade.

Flughafen Kuala Lumpur
Flughafen Kuala Lumpur

Eine Beamtin mit Uniform und Kopftuch verpasste mir den Ausreisestempel und in der Wartehalle wurde ich wie die anderen Passagiere auch von einem Beamten gefragt, was ich in Australien machen werde. Wenig später hob unser nicht gefüllter Airbus 330 ab.

Abschied von Asien
Abschied von Asien

Das letzte asiatische Stück Land, das ich von oben sah, war die Insel Sumatra.