Georgetown (Insel Penang)

Mo. 15.12.2014
Nach der elektronischen Abgabe der Fingerabdrücke meiner Zeigefinger bekam ich den Einreisestempel und wir fuhren bis Butterworth, wo die Einheimischen ausstiegen. Wir drei Touristen wurden über die lange Brücke auf die Insel Penang mitten ins touristische Geschehen von Georgetown gefahren, wo ich meine Unterkunft Reggae Penang fand. Bei der Suche nach einem Restaurant bot mir ein Ladyboy an, mit auf sein Zimmer zu kommen. Ich machte mich schnell vom Acker und bemerkte, dass ich in einer etwas zwielichtigen Gegend war. Das hätte ich vom muslimisch geprägten Malaysia nicht erwartet, aber der Massentourismus hat dies wohl hervorgebracht. Ich nahm ein kleines Essen und weil jedes Bier teuer war, trank ich ein Guinness dazu. Dann ging ich im Zentrum entlang, wo es einen Stand mit vorbereiteten Spießen aller Art zum Selberköcheln gab.

Am Spieße-Stand
Am Spieße-Stand

Hier traf ich Benni aus Würzburg und wir tranken um die Ecke zusammen ein Bier. Da setzte sich ein 77-jähriger Einheimischer dazu und erzählte uns, wie es früher hier war. Er kam auch ein wenig ins Politisieren, ging aber aus freien Stücken wieder weiter. Zurück im Hostel traf ich die Niederländerin Annemarie, die bald eine Arbeit auf den Philippinen beginnen wird. Eigentlich wollte ich jemanden zum Bier trinken finden, aber die Begegnung war so angenehm, dass ich Annemarie zum Abschluss des Tages zum Stand mit den Spießen begleitete.

Di. 16.12.2014
Es war ein ordentlicher Regentag, an dem ich außergewöhnlich lang schlief. Aber da passte ich mich nur dem Tagesrhythmus der meisten Backpacker hier an. Beim New World Park, einer hier typischen Ansammlung von Essensbuden aller Art, holte ich mir eine scharfe Suppe mit Fisch und einen Limetten-/Tamarindensaft.

Essensbuden im New World Park
Essensbuden im New World Park

Nach langer Zeit im Internetcafe ging ich am Abend mit dem Franzosen Raphael zum Red Garden Food Paradise, einer unglaublich gefüllten und noch größeren Ansammlung von Essensständen. Hier war auch eine weihnachtlich geschmückte Bühne, auf der ein Alleinunterhalter Musik machte.

Red Garden Food Paradise
Red Garden Food Paradise

Später kamen nach und nach junge Leute auf die Bühne und sangen zwei Titel. Ein Mädchen sang und tanzte besonders schön zum Lied Hot Stuff.

Karaoke im Red Garden Food Paradise
Karaoke im Red Garden Food Paradise

Im Hostel setzten wir uns zur Dänin Cille, dem Franzosen Karol und Tim aus Stuttgart, die sich auf den Reisen gefunden hatten und ein Trinkspiel spielten. Wir machten mit und es floss ordentlich Wodka und Whisky. Nachdem die Vorräte aufgebraucht waren, gingen wir in eine gut gefüllte Kneipe um die Ecke, wo wir zur Irin Ruth und dem Deutsch-Niederländer Sebastian gesetzt wurden. Und später setzte sich der in der Kneipe arbeitende Inder auch noch zu uns. So kam ich erst um 3 Uhr ins Bett.

Mi. 17.12.2014
Es war gutes Wetter für den Vormittag angesagt, also war ich zum Frühstück da und ging dann durch Georgetown. Das Besondere in der Stadt ist sicherlich das direkte Nebeneinander von vielen Kulturen und Architekturstilen. Manche ließen sich mit Fahrrad-Rikschas durch die Gegend fahren.

Straßenszene in Georgetown
Straßenszene in Georgetown

In der Cannon Street (Lebuh Canon) sah ich eine Moschee und buddhistische und taoistische Tempel, in Little India den Sri-Maha-Mariamman-Tempel und in der Gegend mit den Kolonialgebäuden zwei Kirchen. Es soll sogar einen jüdischen Friedhof geben. Zudem gab es viel Kunst, der ich an vielen Ecken auf den Straßen begegnete.

Kunst an einer Hauswand
Kunst an einer Hauswand

Die Anlegestege für Boote waren wie manche bewohnte Häuser auf Holzpfählen gebaut.

Holzpfahlbauten an der Bootsanlegestelle
Holzpfahlbauten an der Bootsanlegestelle

In Little India gab es ein Shirdi-Sai-Baba-Zentrum, in dem unter anderem „Laughter Sessions“ angeboten wurden. Ansonsten gab es in Little India landestypische Musik, Mode und Restaurants.

Little India
Little India

Bei der Auferstehungskirche traf ich einen russischen Hitchhiker aus Samara, mit dem ich ein wenig durch die Straßen ging. Die Nachmittagshitze und den danach wieder einsetzenden Regen umging ich im Hostel. Mit Flipflops und kurzen Hosen ging ich am Abend durch den warmen Regen zum Red Garden Food Paradise. Dieses Mal sang ein Mädchen auf der Bühne Lemon Tree, ein Lied aus Deutschland. Als ich ins Hostel zurückkam, traf ich Raphael wieder, der mit Kian, einem in Iran geborenen Schweden, auf dem Balkon vor den Schlafräumen saß. Da gesellte ich mich zu ihnen und wir unterhielten uns sehr angenehm.

Mit Kian und Raphael
Mit Kian und Raphael

Ein Südafrikaner erzählte nebenan einer Engländerin von seinem lockeren Leben als Englischlehrer in Thailand und rauchte währenddessen seelenruhig einen Joint. Raphael, Kian und ich verabschiedeten uns ganz herzlich.

Do. 18.12.2014
Früh am Morgen wurde ich von einem Auto mit drei anderen Reisenden zum Busbahnhof gefahren. Der bequeme Reisebus fuhr nur bis Ipoh. Dort musste ich auf einen anderen Bus nach Tanah Rata in den Cameron Highlands warten.

Hat Yai

So. 14.12.2014
Die Fahrt von Ranong nach Hat Yai dauerte mit Pausen über 9 1/2 Stunden. So kam ich bei Dunkelheit und Regen um kurz vor 8 an. Der Busbahnhof war etwas außerhalb und ich fuhr mit einem teuren Pickup-Taxi ins Zentrum. Gegen Ende der Fahrt durfte ich neben dem freundlichen Fahrer vorne sitzen und er fuhr mich direkt zu einer Touristeninformation. Die netten Damen dort gaben mir einen Stadtplan und verwiesen mich auf das Cathay Guesthouse, das ich ohnehin angesteuert hatte. Das Einkaufszentrum hier war weihnachtlich geschmückt, auch drin gab es genügend Weihnachtsangebote.

Weihnachtlich geschmücktes Einkaufszentrum
Weihnachtlich geschmücktes Einkaufszentrum

In der Kneipe The Pubb spielte eine einheimische Band Lieder nach. Im Hostel funktionierte das WLAN auf meinem Tablet ohne SIM-Karte nicht und so fiel das ausgemachte Telefonat mit meinen Eltern aus.

Mo. 15.12.2014
Es gab für mich keine frühe Fahrt mehr nach Penang. So blieb ich in der Unterkunft, schrieb an meinem Blog und aß Sandwichs. Dann stand auch schon mein Minibus parat. Es fuhren einige Einheimische und zwei junge Amerikanerinnen, die in Thailand Englisch unterrichten, mit. An der Grenze bekam ich problemlos meinen Ausreisestempel aus Thailand, der gelassene Fahrer sammelte uns wieder ein und wir fuhren ein Stück zur malaysischen Grenzkontrolle.

Ko Chang

Do. 11.12.2014
Das Boot war mit ordentlich Obst und Getränken gefüllt, aber auch ein paar Touristen fuhren mit. Hier traf ich Manfred aus Salzburg, der an dem Tag mit einem Trupp seiner Unterkunft nach Ranong übersetzte, weil ein Dauergast dort in seinem Sessel sitzend gestorben war und beerdigt wurde. Den Weg zurück machte er alleine, kannte sich also schon auf der Insel aus.

Anfahrt auf Ko Chang
Anfahrt auf Ko Chang

Unser Boot hielt nur am Ostufer, die Unterkünfte waren aber am Westufer.

Pier von Ko Chang
Pier von Ko Chang

Bei den wenigen Motorrädern als Mitfahrgelegenheit blieben wir auf der Strecke. Also gingen wir zu Fuß im Schatten von Gummibäumen. Nach einer Weile kam der einzige Pickup der Insel vorbei. Es war die fröhlich gelaunte Beerdigungsgesellschaft aus Manfreds Unterkunft und wir durften auf der Ladeklappe sitzend mitfahren. So kam ich direkt bei der Unterkunft Eden am Strand an.

Die Unterkunft Eden
Die Unterkunft Eden

Hier traf ich die Chefin Sue und die Angestellte Ann. Ich bekam Raum 1, in dem zuvor Jaan gewohnt hatte, für 5 Euro pro Nacht. Es heißt zwar nur Raum, ist in meinen Augen aber ein Bungalow.

Mein eigener Bungalow für drei Tage
Mein eigener Bungalow für drei Tage

Ich hatte auch eine schöne Sicht von der Terrasse über die Palmen auf das Meer.

Blick vom Bungalow Richtung Meer
Blick vom Bungalow Richtung Meer

Gleich setzte ich mich mit Manfred zu Anns Mann, dem 69-jährigen Niederländer Ben, der dauerhaft, also auch in der Regenzeit, auf der Insel wohnt. Da hatte er einiges zu erzählen. Weitere Gäste waren ein schweizer Paar mit kleiner Tochter, der Franzose Remy und der Schweizer Julian. Besonders bejubelt wurde die Rückkehr der Finninen Riikka und Aino nach nur einem Tag auf der touristischen Nachbarinsel Ko Phayam. Das Abendlicht war besonders schön.

Abends am Strand
Abends am Strand
Blick aufs Meer am Abend
Blick aufs Meer am Abend

Vor dem Sonnenuntergang badete ich im Meer und danach spielten wir zusammen Jenga und Karten, bekamen von Sue leckeres thailändisches Abendessen, tranken Bier und hörten Musik. Um 22 Uhr gingen die Lichter aus, also ging’s im Kerzenschein weiter.

Bei Karten, Bier, Musik und Kerzenschein (Luis, Aino, Luis' Freundin und Remy)
Bei Karten, Bier, Musik und Kerzenschein (Luis, Aino, Luis‘ Freundin und Remy)

Um 0 Uhr fasste ich abschließend nochmal ins Meereswasser und bewunderte das grün leuchtende Plankton. Erzählungen zufolge ging’s für manche bis 2 Uhr weiter.

Fr. 12.12.2014
An dem Tag spannte ich auf der Hängematte, im Bett, am Strand und im Wasser aus.

Ufer von Ko Chang
Ufer von Ko Chang

Dann genoss ich den farbigen Abendhimmel, während Luis mit seiner Tochter am Strand spielte.

Gelber Abendhimmel
Gelber Abendhimmel
Roter Abendhimmel
Roter Abendhimmel
Violetter Abendhimmel
Violetter Abendhimmel

Am Abend gestaltete Sue einen großen Grillabend mit zusätzlichem reichhaltigen Buffet. Remy als Vegetarier war mit Freuden am Grill, wir saßen lange zusammen und das Licht ging erst weit nach 22 Uhr aus.

Grillabend (Am großen Tisch um meinen leeren Stuhl: Riikka, Julian, Aino, Manfred, Ben und Rupert)
Grillabend (Am großen Tisch um meinen leeren Stuhl: Riikka, Julian, Aino, Manfred, Ben und Rupert)

Sa. 13.12.2014
Es war bewölkt und am Vormittag regnete es sogar, was mich im Bett nicht störte. Am Nachmittag schrieb ich etwas an meinem Blog, kam aber schnell wieder mit Manfred, Rupert und Ben ins Gespräch und wir schauten zu, wie mit einem langen Haken Kokosnüsse geerntet wurden. In einer kurzen Sonnenphase legte ich mich mit Remy an den Strand. Luis, seine Freundin und deren Tochter wurden groß verabschiedet, als sie direkt am Strand vom Boot abgeholt wurden. Verrückt, wie schnell die Zeit auch beim Nichtstun vergehen kann: Es war schon wieder Abend, den ich anfangs mit Julian und Remy und später mit Ben, Sue und dem neu angekommenen Franzosen Philippe verbrachte.

Die teils von Philippe angebrachte Weihnachtsbeleuchtung
Die teils von Philippe angebrachte Weihnachtsbeleuchtung

Dann strandete eine Gruppe junger Einheimischer aus Ranong bei uns. Sie wollten fischen gehen, aber das Meer war zu unruhig für ihr vollgepacktes Boot. Sie banden es an einer Palme fest und bekamen von Sue Decken, um am Strand schlafen zu können.

Die Gruppe Gestrandeter
Die Gruppe Gestrandeter

So. 14.12.2014
Sue gab mir Bescheid, dass mein Speedboot wegen zu hoher Wellen nicht fahren würde, also schrieb ich den Bus nach Hat Yai bereits ab. So wartete ich auf das normale Boot um halb 9 und konnte mich von Riikka und Aino, die auf dem Weg zum Yoga waren, verabschieden. Und ich dachte noch an einen Fotobeweis, dass ich auf der Insel war.

Abschied von Sue
Abschied von Sue

Dann war mein Boot auf der Anfahrt.

Anfahrt meines Bootes
Anfahrt meines Bootes

Ich verabschiedete mich von Sue, Remy und dem jungen Bediensteten der Unterkunft und von links und rechts winkten mir Ben und Rupert zu. So hatte ich einen schönen Abschied von der Insel und blickte vom Boot noch ein letztes Mal zurück.

Letzter Blick zurück
Letzter Blick zurück

Es war anfänglich ein wilder Ritt, da es stark regnete und windete. Ein einheimischer Junge weinte. In Ranong ging ich seelenruhig zur Hauptstraße und nahm einen günstigen Pickup-Minibus über einen Umweg zum Busbahnhof. Dort stand zu meiner Verwunderung ein Bus nach Hat Yai bereit. Da es schnell gehen musste, hüpfte ich in luftiger Kleidung in den mit Klimaanlagen runtergekühlten Bus. Dann schaute ich auf die Uhr, es war 10:13 Uhr und ich war in genau dem 10-Uhr-Direktbus, den ich mit dem Speedboot erreichen wollte. Das Glück war also wieder vollständig auf meiner Seite.