Cervantes

Sa. 27.12.2014
Ich war inklusive Besichtigung der Pinnacles noch bei Tageslicht in der Cervantes Lodge angekommen. Der Ort Cervantes wurde nach dem gleichnamigen amerikanischen Walfangschiff benannt, das hier 1844 sank. Dieses wiederum wurde wohl nach dem spanischen Schriftsteller Miguel de Cervantes benannt. Die Australier sprechen den Ort Sirwändihs, mit betontem ä, aus. Das mit dem gesunkenen Schiff war leicht vorstellbar, denn am Ufer von der Unterkunft aus hinter den Dünen war es zum Sonnenuntergang sehr windig.

Sonnenuntergang am Strand von Cervantes
Sonnenuntergang am Strand von Cervantes
Angler am Abend
Angler am Abend

Auf meinem Rückweg zur schön gelegenen Unterkunft kamen an diesem ereignisreichen Tag auch noch zwei Kängurus über die Straße gehüpft.

Cervantes Lodge
Cervantes Lodge

Ich lernte meinen Zimmergenossen, den aufgedrehten französischen Kiteboarder Hervé, kennen und gönnte mir im dortigen kleinen Restaurant einen gegrillten Fisch. Dabei lernte ich eine ursprünglich aus Sri Lanka kommende Sydneyer Familie kennen, die drei Wochen an der Westküste unterwegs ist und mir noch ein paar Tipps für meine Reise gab. Zudem gab mir eine der Töchter (Prashanti) ihre E-Mail-Adresse, damit ich mich eventuell bei ihnen melden kann, wenn ich in ihrer Gegend bin. Mit den Worten „Another day in paradise has gone“ stellte Hervé die Schiefertafel des Restaurants nach drinnen. Im australischen Fernsehen lief der Film The Wedding Singer, unterbrochen von ständiger Werbung.

So. 28.12.2014
Nachdem ich die Pinnacles bereits gesehen hatte, hatte ich quasi einen freien Tag. Mit Hervé ging ich zum Einkaufen und ging am Nachmittag bei starkem Wind und brennender Sonne Richtung Strand.

Vor der Hanson Bay
Vor der Hanson Bay
Türkises Wasser in der Hanson Bay
Türkises Wasser in der Hanson Bay

Ein zweiter Spaziergang führte mich zum Lake Thetis mit 1200 Jahre alten Stromatolithen (biogenen Sedimentgesteinen).

Stromatolithen am Ufer des Lake Thetis
Stromatolithen am Ufer des Lake Thetis

Vom Hanson Bay Lookout konnte ich auf die gleichnamige Bucht, den Thirsty Point (ins Meer hineinragende Landspitze) und Cervantes sehen. Auf dem Weg durch den Ort bewunderte ich die nach spanischen Städten und Regionen benannten Straßen und die mit hellen Steinen schön gemauerten Häuser, vor denen große Autos und oft Boote auf Anhängern standen. Um das Hostel waren abends einige Kängurus.

Eines der Kängurus im Busch neben der Unterkunft
Eines der Kängurus im Busch neben der Unterkunft

Zum Sonnenuntergang ging ich wieder an den Aussichtspunkt vom Nachmittag.

Hanson Bay am Abend
Hanson Bay am Abend
Mondschein am Abend
Mondschein am Abend

Danach setzte ich mich wieder ins Restaurant zur freundlichen Bedienung aus Mauritius und schrieb bis in die Nacht in der Küche am Blog.

Mo. 29.12.2014
Beim Auschecken sah ich einen Flyer, der über die Gefahren von Fracking aufklärte und nahm ihn mit. Die niederländische Rezeptionistin sagte, dass dies gerade ein heiß umstrittenes Thema in Australien wäre, weil sich amerikanische Firmen breit machen wollen und hinterhältig vorgehen, um privates Land für ihre Zwecke zu bekommen. Bei der Tankstelle hatte ich noch nicht mal meinen Rucksack abgesetzt, da hielt schon ein freundlicher Mann an. Leider fuhr er nicht in meine Richtung, nahm mich aber bis zur Hauptstraße mit.

Hauptstraße (Indian Ocean Drive) bei Cervantes
Hauptstraße (Indian Ocean Drive) bei Cervantes

Dort stand ich 15 Minuten in der Hitze, bis der junge Joe ein Einsehen hatte. Er schoss zunächst an mir vorbei, drehte aber nochmal um, um mich nach Perth mitzunehmen. „Jump in“, meinte er. Er war selbst im europäischen Herbst dort auf Reisen, hatte auch die 11 Jahre zuvor hart im Bergbau geschuftet. Er wurde für zwei Wochen in den Norden zur Arbeit ausgeflogen und hatte dann eine Woche frei, so war sein Arbeitsrhythmus. Jetzt möchte er eine andere Arbeit suchen. In Joondalup mit Anschluss zum Perther Zentrum ließ er mich raus.

Ein Gedanke zu „Cervantes“

  1. Hallo Berthold,

    nach Weihnachten ohne Internet in der schönen Schweiz und Silvester zu Hause mit Bob und Miriam, komme ich mal wieder dazu, Deinen Blog zu lesen. Schön, dass Du es wie geplant zu Weihnachten nach Australien geschafft hast, Rui und ich hatten zu Weihnachten darüber gerätselt, wo Du wohl bist. Wir wünschen Dir auf diesem Wege alles gute fürs Jahr 2015, wo auch immer es Dich hin verschlagen wird.

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