Sydney / Blue Mountains

Mi. 28.01.2015
Nach gut 12 Stunden Fahrt kam der Nachtbus um 8:25 Uhr im regnerischen Sydney an. Aufgrund des Regens der letzten Tage in Sydney hatte ich meinen Aufenthalt in Melbourne verlängert und wartete auf die angekündigte Wetterbesserung an diesem Mittwoch. Gleich kaufte ich mein nächstes Nachtbusticket nach Byron Bay und als der Regen etwas nachließ, ging ich zum unweit entfernten Nomads Westend Backpackers. Hier musste ich bis 14 Uhr warten um einzuchecken. So ging ich in den Hyde Park und frühstückte meine mitgebrachten Brote und Obst. Das Hostel lag im Central Business District, also sehr zentral, und gleichermaßen in Thai Town. Ein Thai-Restaurant zeigte auf zwei Fernsehern die Australian Open, so ging ich hinein. Ich wurde freundlich begrüßt und sagte, dass ich später ein Mittagessen essen, jetzt aber gerne Tennis schauen würde. Das war überhaupt kein Problem, zumal ich ja einen Ice Thai Tea kaufte. Es war schön anzusehen, wie sie stressfrei und mit freundlichen Gesten zu den Kunden und untereinander arbeiteten. So etwas hatte ich seit meiner Abreise aus Südostasien vermisst und bekam hier den Beweis, dass dies auch in der westlichen Welt möglich ist. Madison Keys und Serena Williams qualifizierten sich fürs Halbfinale und ich aß ein leckeres Thai-Gericht. Dann konnte ich im Hostel einchecken und traf im 6er-Zimmer im 11. Stock bei unzuverlässigem Fahrstuhl die Französin Audrey und den Engländer Tom. Im Erdgeschoss gab’s ein Begrüßungsgespräch (Welcome Talk) mit Getränk (Goon), bei dem die Dame schon etwas abklappern wollte, was wir Neuankömmlinge so machen wollen, und auch eine Tour zu den Blue Mountains anpries. Aber es gab auch nützliche Hinweise und das Getränk war alkoholhaltig. Goon, so wurde uns erklärt, nennt man den billigst möglichen Alkohol, den man auftreiben kann, um günstig betrunken zu werden. Dieser hier war billiger Weißwein mit Fruchtsaft. Als ich das Begrüßungskit öffnete, fand ich Stadtpläne, Webebroschüren und zwei Kondome vor. Willkommen an der partyfreundlichen Ostküste! Der Regen hielt sich beharrlich und so trank ich mit Audrey in der Hostelküche ihren Sixpack Bier. Dann folgten wir Tom und der Engländerin Katie ins Irish Pub Scruffy Murphy’s, wo das Bier nicht überteuert war. Auf einer großen Leinwand lief nebenher Novak Djokovics Halbfinaleinzug.

Mit Tom, Audrey und Katie im Scruffy Murphy's
Mit Tom, Audrey und Katie im Scruffy Murphy’s

Bevor dort das Drag Queen Karaoke begann, zogen wir auf Audreys Vorschlag hin weiter in die Starbar. Da die drei rauchten, war ich immer auch in den winzigen abgegrenzten Raucherbereichen dabei, in die man teils den Alkohol nicht hinausnehmen durfte. Zuletzt landeten wir im Pub, so war der Name, wo wir umgeben von Asiaten zu Hip Hop der 90er tanzten. Um 1 Uhr zurück im Hostelzimmer vesperten wir noch mein Brot von der Lüneburger German Bakery.

Do. 29.01.2015
Ich machte mich entlang der Pitt Street auf den Weg zum Hafen an der Sydney Cove, dem Ort in Australien, an dem die Engländer 1788 mit der ersten Flotte ankamen. Ich nahm eine Fähre nach Manly und fuhr an der Oper vorbei.

Oper mit der muschelförmigen Architektur
Oper mit der muschelförmigen Architektur

Und weg ging’s vom Central Business District mit den vielen Wolkenkratzern.

Blick vom Sydney Cove auf die Oper und die Skyline
Blick vom Sydney Cove auf die Oper und die Skyline

Auf der Fähre waren auch drei Schulmädchen mit Uniform, denn am Vortag hatte das neue Schuljahr begonnen. Ich dachte mir, dass es auch schlechtere Schulwege gibt. Auf dem Weg gab es schöne Steilküsten und einen Blick aufs offene Meer. Manly hat eine kleine Fußgängerzone und dahinter verbirgt sich ein schöner Strand. Es gab auch vereinzelte Surfer.

Surfer in Manly
Surfer in Manly

Etwas weiter war der kleine Shelly Beach mit Wiese und Grillplatz. Nach einer Pause kletterte ich auf den Steinhügel um die Ecke.

Blick auf Manly und die Strände
Blick auf Manly und die Strände

Bei abendlicher Stimmung kam ich zurück zum Hafen und ging wieder ins thailändische Restaurant E-San Saap, wo ich Andy Murrays Sieg gegen Tomas Berdych sah. Das Spiel dauerte sehr lange, so dass schon aufgeräumt und geputzt wurde. Eine Frau sang dabei zu den thailändischen Liedern vom Band. Weil ich so lange sitzen bleiben durfte, das Essen gut war und ich kostenlos Wasser bekam, hatte ich vor wiederzukommen.

Fr. 30.01.2015
Ich schaute mir das Viertel The Rocks an, an dessen felsiger Küste die Geschichte der Strafgefangenen begann. Hier gab es historische Backsteinbauten, eine Turmuhr und vielfältige Restaurants und Bars, auch ein Löwenbräu-Restaurant mit Bierbänken draußen und Bedienungen in Tracht.

Bayerische Tracht im sonnigen Sydney
Bayerische Tracht im sonnigen Sydney

Beim Customs House am Hafen fuhr mein Bus zum nahe gelegenen Bondi Beach ab. Gleich der Blick von oben herunter auf diesen riesigen Strand mit den lauten und hohen Wellen war sehr imposant.

Bondi Beach
Bondi Beach

Ich wanderte entlang der rauhen Küste Richtung Süden. Weil es arg wolkig wurde, ließ meine Motivation nach, aber es gab immer Neues zu sehen: Schwimmbecken mit Bahnen direkt am Meer, steile, überhängende Felsen, laute Wellen, weitere Strände, grillende und Volleyball spielende Menschen, einen Vater mit zwei Jungs und einer automatischen Baseball-Schussmaschine, ein Bowling-Grün und auch einen Friedhof.

Waverly Cemetery am rauhen Pazifikufer
Waverly Cemetery am rauhen Pazifikufer

Am Bundrock Park nach der Bucht zum Clovelly Beach zeigten sich eine Brandung mit Aussicht und auch die Sonne wieder.

Vor der Steilküste beim Bundrock Park
Vor der Steilküste beim Bundrock Park

So erreichte ich mein Ziel Coogee Beach bei abendlicher Stimmung. Im E-San Saap sah ich das spannende Spiel von Novak Djokovic gegen Stan Wawrinka und durfte wieder nach Ladenschluss sitzen bleiben, bis Djokovic seinen Matchball verwandelt hatte.

Sa. 31.01.2015
Nun wollte ich bei gutem Licht die Oper und die Harbour Bridge von der anderen Seite fotografieren, also ging ich durch den Hyde Park, an der St Mary’s Cathedral und den Royal Botanic Gardens vorbei zum Mrs Macquaries Point.

Vor der Oper und der Harbour Bridge
Vor der Oper und der Harbour Bridge

Im Botanischen Garten gab es Ibisse, Moorhühner und eine vielfältige Pflanzenwelt.

In den zentral gelegenen Royal Botanic Gardens
In den zentral gelegenen Royal Botanic Gardens

An der Oper vorbei ging ich zum Hafen und entlang der Pitt und George Street zum Queen Victoria Building, einem mehrstöckigen, prunkvoll gebauten Kaufhaus, das mich ein wenig ans GUM in Moskau erinnerte.

Queen Victoria Building
Queen Victoria Building

Über das Rathaus und die St Andrew’s Cathedral kam ich zurück zum Hostel für ein Päuschen. Am Abend fuhr ich mit der Bahn über die riesige, imposante Harbour Bridge, um selbige auf dem Rückweg zu Fuß bei schöner Aussicht zu überqueren.

Oper, Sydney Cove und Skyline
Oper, Sydney Cove und Skyline

Dieses Mal lief im E-San Saap auf dem einen Bildschirm das Damen-Finale der Australian Open, das Serena Williams gegen Maria Sharapova gewann, und auf dem anderen Bildschirm das in Sydney stattfindende Finale der Asien-Meisterschaft zwischen Australien und Südkorea. Dieses hatte es in sich, weil die Südkoreaner in der Nachspielzeit eine Verlängerung erzwangen und am Ende doch durch einen Abwehrfehler an der Torauslinie in dieser Verlängerung unterlagen.

Mannschaftskapitän Mile Jedinak stemmt den Pokal in die Höhe
Mannschaftskapitän Mile Jedinak stemmt den Pokal in die Höhe

Ich wollte doch noch sehen, wie dieser Triumph der Socceroos in Sydney gefeiert wird, und ging in die Starbar. Auf dem Weg dorthin sah ich einige Fans in australischen Trikots, aber auch in japanischen, weil wohl viele der Asiaten hier mit einem Finaleinzug der Japaner gerechnet hatten. Die Tanzfläche der Starbar war sehr modern mit Riesen-Leinwand, auf der teils die zugehörigen Musikvideos liefen oder digital vorgetanzt wurde. Von Discobeat untermalt waren einige Lieder aus den 90ern zu erkennen.

So. 01.02.2015
Ausflug in die Blue Mountains

Blue Mountains: Vor den Three Sisters
Blue Mountains: Vor den Three Sisters
Blue Mountains: Hagel in Leura
Blue Mountains: Hagel in Leura
Novak Djokovic direkt nach seinem Australian-Open-Triumph
Novak Djokovic direkt nach seinem Australian-Open-Triumph

Mo. 02.02.2015
Letzter Tag in Sydney

Mit New-Fashoin-Frisur nach meinem Besuch im Aus Man Cuts Barber Shop
Mit New-Fashoin-Frisur nach meinem Besuch im Aus Man Cuts Barber Shop

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