Kinpun (Goldener Fels)

Fr. 28.11.2014
Ich nahm auf einem äußerst ungemütlichen Klappsitz im Gang Platz, so auch Melody und Jonathan aus Lausanne, die später zustiegen. In Kinpun wurden uns sofort Bustickets und auch eine Unterkunft angeboten. Beides erwies sich als gut und so checkten wir im Pann Myo Thu Inn ein. In der einen Hauptstraße mit Restaurants ließen wir uns von einem freundlichen jungen Mann, der wenig englisch sprach, für sein Restaurant überreden. Gemeinsam fuhren wir mit dem Truck zum Goldenen Felsen. Das war eine ordentliche Massenabfertigung und die Sitzreihen für Menschen über 1,60 m ungeeignet. Die Fahrt auf den Berg erinnerte zwischendurch an eine Achterbahnfahrt und es war vielleicht besser, dass man gar nicht so genau sah, wie der Truck durch die engen Kurven fuhr. Aber so ist das eben, wenn man auf die vierstündige Wanderung verzichten möchte. Wenig später hatten wir den heiligen buddhistischen Felsen, der der Legende nach von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten wird, vor uns.

Der Goldene Fels (Kyaiktiyo)
Der Goldene Fels (Kyaiktiyo)

Männer durften ganz an den Felsen hin und klebriges Gold anbringen, so taten Jonathan und ich dies.

Vor dem Goldenen Felsen
Vor dem Goldenen Felsen

Es waren viele Einheimische da, auch Mönche und Nonnen. Ihnen bedeutete der Ort viel und viele beteten kurz vor dem Felsen. Eine Gruppe von Frauen kniete in erlaubter Nähe vor dem Felsen und betete in beinahe rappendem Singsang. Zudem hatten wir eine schöne Aussicht über die vielen Hügelschichten in der Umgebung.

Aussicht über die Hügel und Wälder
Aussicht über die Hügel und Wälder

Richtung Süden glitzerte die Sonne in der entfernten Meeresbucht. Vor dem großen Andrang sicherten wir uns einen Platz mit Beinfreiheit in der ersten Reihe eines Trucks. Während der Fahrt zeigte ich Melody und Jonathan ein paar Bilder aus Monywa und ein Einheimischer neben mir kannte diesen Ort und war ebenfalls interessiert. Dann konnten wir auf dem Truck kurzzeitig sehen, wie die Sonne am roten Himmel vor dem Untergehen war. In der Unterkunft traf ich die Deutsche Swantje, die mich auf ein kostenloses Die-Toten-Hosen-Konzert in Yangon eine Woche später aufmerksam machte. Am Ende gingen wir zu sechst zum Abendessen, weil sich zudem die Australierin Sian und die Schweizerin Christa anschlossen.

Mit Sian, Swantje, Christa, Melody und Jonathan beim Abendessen
Mit Sian, Swantje, Christa, Melody und Jonathan beim Abendessen

Auf dem Rückweg um halb 9 war der Ort Kinpun schon fast wie ausgestorben. Hinter einer Ladentheke spielte ein junger Burmese umgeben von wenigen Freunden Gitarre und weil kein Verkehr war, wurde auf der Straße Federball gespielt.

Die Hauptstraße in Kinpun um 20:50 Uhr
Die Hauptstraße in Kinpun um 20:50 Uhr

Ich hatte noch ein Bier aus Bago übrig und saß noch mit Christa, Swantje und Sian zusammen. Sian war in Stuttgart Au-Pair, konnte gut deutsch und verstand sogar mein Schwäbisch und Christas Schweizerdeutsch. Christa hielt am längsten mit mir aus und machte mir meinen nächsten Ort Hpa-an schmackhaft.

Sa. 29.11.2014
Beim Frühstück traf ich Swantje, Sian und Christa wieder und verabschiedete sie Richtung Yangon. Meine Fahrt nach Hpa-an war in zwei Teilstrecken aufgeteilt, wie ich am Busbahnhof erfuhr Im ersten Bus nach Kyaikto hatte ich einen Klappsitz. Dann wurde ich vor einem Teehaus abgeladen. Dort traf ich den Amerikaner Kevin, der schon länger in Südostasien unterwegs war. Er war kurzzeitig zurück in New Orleans und kritisierte das hektische Leben dort, dabei sprach er von einem „Gimme, gimme“ der Menschen. Zudem schwärmte er von Hpa-an und gab mir Tipps. In entspannter Atmosphäre und völliger Gleichgültigkeit, wann denn mein Bus käme, bestellte ich einen Tee beim freundlichen Teehausbesitzer. Irgendwann ging’s doch weiter und ich bekam einen gemütlichen Sitz im Bus nach Hpa-an.

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