Kangaroo Island

Mo. 05.01.2015
Früh um Viertel nach 6 wartete mein Bus zur Fähre nach Kangaroo Island. Der Fahrer blätterte in seinen Unterlagen und meinte, mit mir hätte er erst am Busbahnhof gerechnet. Zum Glück stieg hier nach mir noch eine weitere Passagierin aus meinem Hostel ein, sonst wäre der Bus ohne mich gefahren. Später setzte sich der ältere Amerikaner Mickey aus Georgia neben mich und erzählte mir, dass er Deutschland und besonders Rothenburg ob der Tauber sehr gerne mag.

Anfahrt nach Cape Jervis mit Kangaroo Island in Sicht
Anfahrt nach Cape Jervis mit Kangaroo Island in Sicht

So stieg ich mit ihm und seiner Frau Vicki voller Euphorie ganz nach vorne in die Sealink-Fähre. Vor der Abfahrt wurden wir noch hingewiesen, dass die See unruhig und die Plätze weiter hinten angenehmer wären. Als die Fähre außerhalb des Hafens von Cape Jervis richtig Gas gab, war mir klar, dass ich das nicht lange aushalten würde. Das Schiff wackelte mit Wahnsinns-Kräften nach oben und unten sowie links und rechts und Wasser peitschte an die Frontscheibe. So kämpfte ich mich mit Rucksack und Essenstüte nach hinten, während manche versuchten ihren Kaffee gerade zu halten und andere sich bereits übergaben. Glücklicherweise war hinten eine Tür nach draußen, denn ich brauchte dringend frische Luft. So war die etwa 45-minütige Fahrt für mich auszuhalten. Am Hafen von Penneshaw auf Kangaroo Island standen viele Busse bereit und ich wollte vor dem vermeintlichen Abschied von Vicki und Mickey den beiden meine Internetseite aufschreiben und öffnete meinen prall gefüllten kleinen Rucksack. Unser Busfahrer Daniel sagte, dass wir alle in seinem Bus wären und ich stieg ein. Bevor die Fahrt los ging, fragte Daniel, ob ich mein Handy hätte. Ich hatte es nicht, sondern er hatte es dort gefunden, wo ich meinen Rucksack geöffnet hatte. Glück gehabt, einen so aufmerksamen Busfahrer zu haben. Vicki, Mickey und ich saßen in der ersten Reihe und unterhielten uns mit dem äußerst lockeren Daniel, der immer einen Spruch auf den Lippen hatte und seinen Job sichtlich gerne machte. Als er durch die Reihen ging und die Passagiere zählte, meinte Vicky, man könnte den Passagieren ja Nummern geben, woraufhin er mit einem Augenzwinkern erwiderte, dass nur die Anzahl stimmen müsste, egal, wer im Bus säße. Als erstes steuerten wir Cliffords Honigfarm an, wo Besitzer David persönlich über seine Arbeit mit den Ligurischen Honigbienen erzählte und uns durchs Gelände führte. Über 10000 kg Honig werden jährlich auf dieser Farm produziert. Zum Mittagessen gab’s ein Buffet in der unberührten Natur von Vivonne Bay. Nach dem Essen machte David uns auf drei Koalas in einem Baum aufmerksam. Es war auch eine Koalamutter mit Baby dabei.

Koalamutter mit Baby bei Vivonne Bay
Koalamutter mit Baby bei Vivonne Bay

Weiter an der Küste ging’s zur Seal Bay, an der australische Seelöwen beheimatet sind.

Seal Bay
Seal Bay

Ein Ranger ging mit uns an den Strand und mit etwas Sicherheitsabstand konnten wir die in freier Wildbahn lebenden Seelöwen beim Rumliegen und Spielen bewundern.

Seelöwen am Traumstrand von Seal Bay
Seelöwen am Traumstrand von Seal Bay
Seelöwen aus der Nähe
Seelöwen aus der Nähe

Wir entfernten uns von der Südküste und fuhren zu Raptor Domain, wo eine Greifvögel-Flugschau für uns stattfand. Die Eulen, Falken und Keilschwanzadler wurden zumeist nach Verlust ihrer Eltern hier aufgezogen.

Keilschwanzadler bei der Flugschau
Keilschwanzadler bei der Flugschau

Dann fuhren wir übers Landesinnere und entlang der Nordküste zum Reeves Point bei Kingscote, an dem wir einer Pelikanfütterung beiwohnen durften.

Auch manche Möven profitierten von der Pelikanfütterung
Auch manche Möven profitierten von der Pelikanfütterung

Sie konnten ihren unteren Teil des Schnabels tatsächlich unglaublich groß machen für eine möglicher Ladung Fische. Nach der Fütterung flogen sie davon.

Davonfliegende Pelikane am Reeves Point
Davonfliegende Pelikane am Reeves Point

Das Programm war beendet und ich wurde in American River im Vier-Sterne-Hotel Mercure Kangaroo Island Lodge abgeladen, wo ich mein eigenes Zimmer mit Blick aufs Meer bekam. Ich schlenderte am Meer entlang bis zum Hafen, wo ich nochmal Pelikanen, schwarzen Schwänen und Möven begegnete, und ging in den Hotel-Pool.

Di. 06.01.2015
Es gab ein Frühstück nicht nur mit Toast und Cornflakes, sondern mit Speck, Eiern und frischem Obst. Nach einem kurzen Stopp am Hafen von American River steuerte Daniel mit unserer Reisegruppe die Emu Ridge Farm, eine Eukalyptusöl-Destillerie, an, wo uns der authentische Larry in dreckigen Klamotten und löchrigen Schuhen die Narrow-Leaf-Mallee-Pflanze, Erntemaschinen und Destillationsanlagen zeigte. Zur traditionellen Methode: Ein Topf mit Wasser und Eukalyptusblättern wird am Feuer erhitzt und der Dampf befördert das Öl durch ein System von abkühlenden Rohren, wo sich das Öl trennt und aufgefangen wird. Weiter ging’s zum Parndana Wildlife Park, wo es Emus, Kakadus, südamerikanische bunte Vögel, Wallabys (känguruähnliche, kleinere Beuteltiere), Echidnas (australische Ameisenigel), Schildkröten, Krokodile, kleine Pinguine, Kängurus und Koalas zu bewundern gab. Die meisten Tiere kamen verwaist oder verletzt hier an. Die Koalas durften wir streicheln.

Mit einem Koala
Mit einem Koala

Bei der Fütterung hielt das Känguru meine Hand mit beiden Händen fest und schleckte genussvoll.

Beim Füttern eines Kängurus
Beim Füttern eines Kängurus

Nach dem Mittagessen im Kangaroo Island Wilderness Retreat fuhren wir durch den Busch im Landesinneren zur Granitsteinformation der Remarkable Rocks.

Remarkable Rocks
Remarkable Rocks
Blick von den Remarkable Rocks auf den angrenzenden Strand
Blick von den Remarkable Rocks auf den angrenzenden Strand

Am Cape-du-Couedic-Leuchtturm hielten wir erneut und durften zum Admirals Arch hinuntergehen.

Auf dem Weg zum Admirals Arch
Auf dem Weg zum Admirals Arch

Dort lagen und spielten Seehunde, dieses Mal schwarze.

Admirals Arch mit Seehunden auf den Steinen und links unten im Wasser
Admirals Arch mit Seehunden auf den Steinen und links unten im Wasser

Im Flinders Chase National Park drehte ich eine schnelle Runde und bewunderte die Bäume.

Bäume im Flinders Chase National Park
Bäume im Flinders Chase National Park

Es war noch Zeit, um in der Hanson Bay Wildlife Sanctuary nach Koalas in den Bäumen zu suchen. Wir fanden einige, aber sie waren extrem weit oben.

Koala in der Hanson Bay Wildlife Sanctuary
Koala in der Hanson Bay Wildlife Sanctuary

Am dortigen Flughafen verabschiedete ich mich von Vicki und Mickey und am Fährhafen vom Busfahrer Daniel, der zuletzt noch meinte, dass er einen Job in einem klimatisierten Büro mit wechselnder Sicht habe.

Abschied vom Busfahrer Daniel
Abschied vom Busfahrer Daniel

Der Wind hatte ein Einsehen und die Schifffahrt war angenehm mit schöner Abendsonne. Ein kleiner Bus brachte mich wieder nach Adelaide zum Backpack Oz, wo ich Linda nochmal traf.

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