Christchurch/ Banks-Halbinsel

Mo. 23.02.2015
Gregor fuhr zum Flughafen, um sich die während seiner Reise gebuchte Mietwagen-Verlängerung bestätigen zu lassen. Als ich dort am Mietwagen-Parkplatz auf ihn wartete und die abreisenden Touristen mit ihren Rollkoffern sah, stellte ich fest, dass ich noch nicht bereit für eine Heimkehr war, zu gut gefiel mir das Reisen gerade wieder. Unsere Unterkunft Point Break Backpackers war im nordöstlichen Stadtviertel New Brighton ganz nahe am Strand. Wir wussten, dass die Erdbeben 2010 und 2011 Christchurch sehr verändert hatten, und in New Brighton bekamen wir dies auch ganz deutlich zu sehen: Viele Häuser hatten Schäden und sahen verlassen aus, es gab Brachland, auf dem früher wohl Häuser standen, und insgesamt machte die Gegend trotz Tageslicht und Strandnähe einen sehr unangenehmen Eindruck auf uns. Beim Point Break Backpackers wurden wir freundlich begrüßt und fuhren dann ins Zentrum. Hier sahen wir etliche in der Restauration befindliche Gebäude und unter dem Namen Re:Start gab es ein aus der Not errichtetes Containereinkaufszentrum mit Cafés, Essbuden, Souvenir- und Klamottenläden.

Bunte Container im Zentrum
Bunte Container im Zentrum

Im Eingangsbereich des Museums namens Quake City waren zwei riesige Ziffernblätter, die die Uhrzeiten der beiden Erdbeben anzeigten. Beim Bummel durch die Souvenirläden trafen wir Sebastian, den wir zuletzt in Wanaka gesehen hatten, wieder. Wir drei hatten Hunger, aber die Cafés und Essbuden in den Containern waren seit 17 Uhr bereits geschlossen. Sebastians Lonely Planet führte uns ins C-One-Espresso, in dem es Miniburger und Pommes gab, die über Röhrenpost nahe an die Gästetische verschickt wurden. Hier am Südrand des Zentrums gab es besonders viele zerfallene Häuser. Wir gingen zur anglikanischen ChristChurch Cathedral, die besonders unter dem Erdbeben gelitten hatte: Der Glockenturm war überhaupt nicht mehr zu sehen und von einer Seite wurde die Kirche notdürftig mit Stahlträgern gestützt.

Zerstörte ChristChurch Cathedral
Zerstörte ChristChurch Cathedral

Etwas weiter hörten wir Musik und fanden die Cricket-WM-Fanzone vor. Am heutigen Tag hatte England gegen Schottland gespielt und die Sängerin Nyree Burt sang Coversongs wie Blurred Lines, Man! I Feel Like A Woman oder Sweet Child O’Mine. Im eingezäunten Biertrink-Bereich tranken wir ein Bier und sahen auch noch die Justice Brass Band, die ohne Verstärker laut genug war und auch beim Weitergehen in der Stadt noch zu hören war.
(Bild von Sebastian)
Wir sahen weitere in Restauration befindliche historische Steinbauten wie das Kunstzentrum. Bei angehender Dunkelheit streiften wir den Hagley Park und ein Golfgrün noch ein wenig, verabschiedeten Sebastian und fuhren zurück nach New Brighton. Im Hostel las ich Mails und erfuhr von Ralfs Vorschlag zu skypen, was wir auch umsetzten, bis mein an dem Tag leider spärliches Datenvolumen aufgebraucht war.

Di. 24.02.2015
Mit Gregor frühstückte ich in der wegen der vielen Gäste dreckigen Küche, der vielfach tätowierten Rezeptionistin gefiel mein Pennywise-T-Shirt und ich ging mit Gregor an den Strand.

Am Strand in New Brighton
Am Strand in New Brighton

Mit seinem Mini fuhren wir Richtung Banks-Halbinsel. Von der Nebenstraße auf den Hügeln sahen wir auf den Akaroa Harbour und den gleichnamigen Ort.

Banks-Halbinsel: Akaroa Harbour
Banks-Halbinsel: Akaroa Harbour

Es zog uns noch auf die andere Seite der Halbinsel zum Strand der abgelegenen und auf steilem, kurvigem Weg zu erreichenden Le Bons Bay.

Banks-Halbinsel: Le Bons Bay
Banks-Halbinsel: Le Bons Bay

Dort gab es auch zwei Alpakas, einen überraschend großen Friedhof und eine Kirche, die eine Holzhütte mit Kreuz oben drauf war. Später erreichten wir den angenehmen französisch geprägten Ort Akaroa und suchten nach dem Einstieg für eine kurze Bergwanderung. So landeten wir nach einer abenteuerlichen Bergauffahrt durch die Einöde letztlich an einem Gatter, das die Beifahrerin vor uns öffnete, wohinter sich das Ende des Weges und das Onuku Farm Hostel verbargen. Das dort arbeitende deutsche Mädchen freute sich über die Ankunft eines Minis, den es zuhause auch fährt. Wir durften nur den Reserve Track nehmen, wo wir nicht weiter an Höhe gewannen, aber noch einen anderen Blick auf den Akaroa Harbour bekamen.

Banks-Halbinsel: Vor dem Akaroa Harbour
Banks-Halbinsel: Vor dem Akaroa Harbour

Auf der Rückfahrt knipste ich schnell das Pier in Akaroa.

Banks-Halbinsel: Pier in Akaroa
Banks-Halbinsel: Pier in Akaroa

Dann war ich froh, nicht fahren zu müssen und schlief, bevor ich Gregor wieder durch die Stadt über eine billige Tankstelle zum Hostel navigierte. Nun tranken wir zusammen am Strand ein Bierchen und gingen zum Abschluss ins indische Restaurant, wo wir leckere Gerichte bekamen und Gregor in mein Büchlein schrieb. Umgeben von Deutschen in der Küche und später im Billardraum schrieb ich an meinem Blog und verabschiedete mich dann endgültig von Gregor, der am Folgetag einen Flug nach Auckland hatte.

Mi. 25.02.2015
Ich fuhr mit dem Stadtbus mit Umsteigen im Zentrum in den nördlichen Stadtteil Belfast, weil dort die Hauptstraße 1 Richtung Norden durchführt. So rechnete ich mir bessere Chancen aus, als Anhalter mitgenommen zu werden.

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